Kosovo ist das einzige Land auf dem Balkan mit einer Visumpflicht für Europäische Staaten. Im Kosovo fühle man sich wie in einem Gefängnis, sagte die Ministerin für Europäische Integration, Citaku. So hat sich Kosovo für die Aussicht auf Visaliberalisierung bereiterklärt, im Gegenzug noch in Europa lebende Kosovoflüchtlinge aufzunehmen. Hierzu gehören vor allem zehntausende Roma, die zum Beispiel in Deutschland oft schon um die 20 Jahre als Geduldete leben. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder, die in Deutschland geboren oder aufgewachsen sind.
Der Deal ist schmutzig und geht besonders auf die Kosten der Zukunft dieser Romakinder. Kosovo ist das ärmste Land Europas, befindet sich heute über 10 Jahre nach dem Krieg immer noch im Aufbau und ist von rassistischen Spannungen geprägt. Dieses Land ist kaum in der Lage seine ansässigen Einwohner mit den Nötigsten zu versorgen, verkündet aber, dass es bereit sei alle „Rückkehrer“ zu versorgen und zu „reintegrieren“. Kosovo hat der Rückführung von mehr als 5000 Flüchtlingen jährlich zugestimmt. Dass eine Reintegration nicht klappt, nicht klappen kann, kann jeder leicht erkennen, der sich die Mühe macht hinzusehen. Leider scheinen viele deutsche Politiker und zuständige Behörden gar nicht so genau hinsehen zu wollen. Dies war zu erleben, als eine Delegation des niedersächsischen Innenausschusses nach Kosovo reiste, um sich dort über die Situation der dort lebenden Roma informieren zu lassen. Diese Reise wurde nun erstmals auch von einem Roma und Aktivisten der Kampagne alle bleiben! begleitet.
http://www.alle-bleiben.info/news/info-news98.htm
Sie lebten oft mehr als 14 Jahre in Deutschland, waren dort geduldet, oft hier geboren und in die Gesellschaft integriert: Roma-Kinder aus dem Kosovo. Und dann wurden sie von heute auf morgen abgeschoben.
Über Nacht kommt das Grauen