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Rechtsextremer Bürgermeister stellt bewaffnete Feldhüter auf

Pusztaranger

László Toroczkai, militanter Neonazi und seit 2013 Bürgermeister einer südungarischen Gemeinde, wird einen bewaffneten Feldhütertrupp aufstellen. Die nötigen Mittel kommen vom Landwirtschaftsministerium.

Flurhüter

(Bild von Toroczkais Facebook-Seite)

László Toroczkai, der Gründer der rechtsextremen „Jugendbewegung der 64 Burgkomitate“ (HVIM) und seit 2013 Bürgermeister der Gemeinde Ásotthalom in Südungarn (s. Post Militanter Neonazi in Ungarn zum Bürgermeister gewählt, 16. Dezember 2013), wird in seiner Gemeinde einen bewaffneten Feldhütertrupp aufstellen. Die nötigen Mittel kommen vom Landwirtschaftsministerium, das die staatliche Unterstützung der Gemeinden für die Beschäftigung von Feldhütern fast um das Doppelte erhöht hat. Die Einführung kommunaler Feldhüter gegen „Zigeunerkriminalität“ ist eines von Jobbiks Langzeitprojekten; im November 2013 hatte die Partei eine  vollständige staatliche Förderung der kommunalen Feldhüter gefordert.


(älteres Bild, maszol.ro)

In Ásotthalom werden laut Toroczkai in Kürze bewaffnete Einheiten mit Jeeps und zu Pferd „die Sicherheit in den Außenbezirken und abgelegenen Höfen verbessern“ und gleichzeitig die „gemeinschaftszerstörenden Elemente“ fernhalten. (hvg

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Brandanschlag auf Roma in Onod bei Miskolc

Pusztaranger

Die Großstadt Miskolc will die Bewohner lokaler Armensiedlungen, lies: Romaghettos, in Dörfer der Umgebung aussiedeln. Der Bürgermeister des Dorfes Onod bezog in den Medien Stellung gegen potentielle Neuankömmlinge aus Miskolc. Montagnacht wurde in Onod ein Brandanschlag auf ein von Roma bewohntes Haus  verübt. Zufall?

(…) Die Stadtverwaltung der Großstadt Miskolc (hat) einen Beschluss gefasst, wonach lokale Armensiedlungen, lies: Romaghettos, „beseitigt“ werden sollen, in dem man den Bewohnern eine Wegziehprämie von 1,5 bis 2 Mio. Forint (4.500 bis 6.000 EUR) pro Familie zahlen will, wenn sie „bereit sind, subventionierte Häuser außerhalb der Stadt“ zu erwerben. dROMa-Blog: Ungarn: „Wegziehprämien“ für Roma, 18.5.2014

Dazu zitiert  das Regierungssprachrohr Magyar Nemzet Online heute früh unter dem Titel „Versuch, in Miskolc Ordnung zu schaffen“ unter anderem den Bürgermeister des 22 km von Miskolc entfernt gelegenen Dorfes Onod

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Tschechien: Blockade der Schweinefarm auf ehemaligem KZ Gelände (Lety bei Písek)

ecoleusti

In Tschechien kam es heute (13.5.2014) – drei Tage nach der Gedenkveranstaltung (siehe hier) im ehemaligen KZ Lety, in dem zahlreiche Roma interniert und ermordet wurden – zur Blockade der Zufahrt zur Schweinefarm. Wir veröffentlichen hier die Pressemitteilung der Gruppe „Ne prasečí farmě v Letech“ (dt. „Keine Schweinefarm in Lety“) sowie weiter unten den Ticker der dazugehörigen facebook-Seite.

PRESS RELEASE

Activists demand immediate closure of the pig farm at Lety by Písek, Czech Republic

Human rights activists who have set up camp near the pig farm at the site of the WWII-era concentration camp for Romani people at Lety near sek are demanding an immediate end to the farm’s operations and the erection of a dignified memorial at the genocide site. They are also holding a commemorative ceremony at the place where the death camp once stood.

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Neue Schulbücher II: „Todsünde“ Homosexualität, Roma „deviante Minderheit“

Pusztaranger

Rassismus gegen Roma und Homophobie in ungarischen (Pflicht)Schulbüchern; auch psychische Krankheiten werden stigmatisiert. 

Im April wurde die Liste der von der Regierung empfohlenen Lehrbücher für die staatlichen Schulen veröffentlicht, pro Schuljahr und Fach stehen 2-3 Lehrbücher zur Auswahl. Die  Auswahl wird von den Direktoren der 198 Schulbezirke getroffen. Auf der Liste stehen mehrheitlich Bücher von zwei Ende März verstaatlichten Schulbuchverlagen, Apáczai und  Nemzedékek Tudása. In einigen der vorgeschriebenen Bücher fanden sich antisemitische und geschichtsrevionistische Inhalte, s. Post Neue Pflichtschulbücher: Glaubwürdiger Hitler, Märtyrertod, 13. April 2014.

Homosexualität als „Todsünde“ und „psychische Krankheit“

Das Lehrbuch „Leben im Glauben“ für den Religionsunterricht der 4. Klasse (nicht Bestandteil der Liste von der Regierung empfohlener Bücher) sorgte bereits letztes Jahr für Schlagzeilen. Darin  heisst es: „Homosexuelle Handlungen (…) sind schwere Todsünden.“ (S.79)
Die Autorin Dr. Mária Erdő Fülöpné ist die Rektorin der Katholischen Hochschule Apor Vilmos in Zsámbék und die Schwester des ungarischen Kardinals

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Reproduktion rassistischer Sprache „Antiziganismus“

Woher kommt eigentlich die Überzeugung, dass der „Antiziganismus“-Begriff wissenschaftlich fundiert wäre? Er wird vielleicht von Einzelnen mit akademischem Anspruch verwendet, aber schon die Frage, wie der Begriff von den Intentionen des vermutlichen Wortschöpfers Bernhard Streck zu trennen ist, findet keine befriedigende Antwort. Streck ging es mit dem Begriff darum, die rassistische Verfolgung von Sinti und Roma durch die Nazis zu verneinen. So wie er die Nichtexistenz eines „Antsiganismus“ postulierte, wird nunmehr dessen Existenz als ein Europa einendes Phänomen postuliert.
Als Instrumente dafür finden sprachliche Feindiagnosen Anwendung.
Der Gehalt der vermeintlich akademischen Analysen ist oft doch eher Blendwerk und fern der gesellschaftlichen sowie historischen Realitäten. Unabhängig davon sollte allein die willkommene Übernahme des Begriffs in Politik und Medien nachdenklich stimmen.
Antiziganismus