„Am Mittwoch (17.10.) wird im ostungarischen Miskolc die größte Demonstration von Roma der vergangenen Zeit stattfinden.”
Dies verkündete Aladár Horváth, der Vorsitzende einer Bürgerrechtsbewegung auf einer Pressekonferenz am letzten Freitag. Anlass dafür ist der geplante „Marsch für ungarisches Leben”, eine der üblichen Kundgebung der neofaschistischen Jobbikpartei, der diesmal durch die von vielen Roma bewohnte Plattensiedlung Avas in Miskolc führen soll. Jobbik will, nach eigenen Angaben, sowohl die Regierung, wie auch die Einwohner, davor warnen, dass es keine öffentliche Sicherheit in Ungarn gibt und sie dazu aufrufen, endlich aktiv zu werden.” Nichtregierungsorganisationen haben die rechtsradikale Partei bereits in einem offen Brief darum gebeten, auf die Demonstration zu verzichten, allerdings ohne Erfolg.
Eine erste Reaktion der Staatsmacht gibt es auch. Seit Tagen patroullieren zahlreiche Polizisten durch den Ort und führen nach glaubhaften NGO-Berichten willkürlich Personen-, Taschen- und sogar Wohungsdursuchungen bei den Roma-Anwohnern durch. Wegen „der erhöhten Gefährdungslage“ auch ohne richterliche Durchsuchungsbeschlüsse.
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