Für Superminister Zoltán Balog im Wahlkampf sind die Sozialisten keine Ungarn, und sein Roma-Integrationsprogramm ist erfolgreich, wenn die Geburtenzahlen von Roma sinken und die der „Mehrheitsgesellschaft“ steigen. Hier soll auch ein neues Gesetz nachhelfen: Sterilisation zu Verhütungszwecken nur noch ab 40 oder mindestens drei leiblichen Kindern. Die Roma wiederum werden von einem regierungsnahen Soziologen als „Zersetzungsprodukte“ bezeichnet.
Sozialisten sind „sogenannte“ Ungarn
Zoltán Balog hat die EU-Abgeordneten der Sozialisten auf einer Veranstaltung in der Provinz am 24.1. mit etwa 500 Teilnehmern als „sogenannte ungarische Abgeordnete“ („magyarnak nevezett képviselők“) bezeichnet.
Was aber sind ungarisch sprechende EU-Abgeordnete mit ungarischer Staatsangehörigkeit, wenn keine „richtigen“ Ungarn?
Hier greift dieselbe Semantik, wie wenn der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész von den ungarischen Staatsmedien als „Schriftsteller ungarischer Herkunft“ bezeichnet wird (vgl. Post); in Ungarn eine Chiffre für “jüdisch” oder „verjudet“. Balog erklärte zudem, wer im Ausland gegen Ungarn „hetze“, sei von internationalen Lobbygruppen gekauft. Der kundige Zuhörer versteht…
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